'neuropsychiatrie'-Förderpreis 2021 vergeben
Die besten Fallberichte der Springer Fachzeitschrift neuropsychiatrie stehen fest | Für das Publikationsjahr 2021 teilen sich zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen den Förderpreis
Wien | Heidelberg, 05. Mai, 2022
Auch in diesem Frühjahr wurde der neuropsychiatrie-Förderpreis für einen ausgezeichneten Fallbericht vergeben, der im Vorjahr für die Fachzeitschrift neuropsychiatrie, vereinigt mit psychiatrie & psychotherapie eingereicht worden ist. Die Auszeichnung fördert gezielt Nachwuchswissenschaftler*innen im Fachgebiet der Neuropsychiatrie. In diesem Jahr führte die Evaluation der Jury zu einem ex-aequo Ergebnis – die beiden Erstautorinnen der besten Fallberichte im Jahr 2021 teilen sich den Preis. Die Verleihung der Urkunden und Übergabe der Preisgelder in Höhe von je Euro 750 fand im Rahmen der ÖGPP-Jahrestagung der österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am 29. April 2022 statt.
Beate Klein erhielt den Preis für den, mit ihrem Co-Autor verfassten, Beitrag Paliperidonpalmitat-induzierte Rhabdomyolyse, erschienen in neuropsychiatrie (2021) 35:98-101. Inhalt ihres Fallberichts ist die Rhabdomyolyse, kurz RMI, eine Erkrankung der Skelettmuskulatur, die zum Zerfall der Muskulatur führen kann. Ein schwerer Krankheitsverlauf kann auch Schädigungen der Nieren und Herz-Rhythmusstörungen nach sich ziehen. Die Fallbeschreibung beschäftigt sich mit einem 45-jährigen Patienten, der aufgrund psychotischer Symptomatik stationär aufgenommen und medikamentös behandelt wurde. Er erhielt verschiedene Präparate zur Behandlung der Psychose, u.a. auch Paliperidonpalmitat als Depotinjektion. Wegen verstärkt einsetzender Muskelschmerzen wurden eingehende Untersuchungen durchgeführt und die RMI als Zufallsdiagnose festgestellt. In der Preisarbeit gibt das Expertenteam klare Handlungsempfehlungen für routinemäßige Screenings von klinischen Symptomen, um so ein frühzeitiges Erkennen und mögliche Folgeschäden von RMI zu vermeiden.
Nach erfolgreichem Abschluss des humanmedizinischen Studiums in Graz im Oktober 2017 schloss Beate Klein ihre Basisausbildung im Kardinal Schwarzenberg Klinikum, Schwarzach im Pongau ab. Es folgte ab Januar 2019 die Facharztausbildung für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin. Mittlerweile liegt ihr Hauptfokus auf der Inneren Medizin und so befindet sie sich seit Anfang 2022 in der Ausbildung zur Fachärztin für Allgemeinmedizin.
Der zweite neuropsychiatrie-Förderpreis 2021 ging an Clarissa Laczkovics für den Fallbericht über Cannabidiol treatment in an adolescent with multiplesubstance abuse, social anxiety and depression. Der Beitrag beschäftigt sich mit einem fast 17-jährigen Patienten, bei dem ein multipler Substanzenmissbrauch (Cannabis, MDMA, Kokain, Ecstacy), eine schwere depressive Symptomatik, Sozialphobie sowie eine narzisstische Persönlichkeitsstörung vorlag. Dargestellt werden Einsatz und Wirkungsweise von Cannabidiol (CBD) in Kapselform, nachdem die antidepressive Medikation keine Symptomreduktion bewirkte. Clarissa Laczkovics und ihre Co-Autor*innen leiten daraus erste Hypothesen für zukünftige Behandlungen ab. Erschienen ist dieser Beitrag in neuropsychiatrie (2021) 35:31-34.
Nach einem humanmedizinischen Studium an der Medizinischen Universität Wien hat Clarissa Laczkovics im Jahr 2017 die Qualifikation zur Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychotherapeutische Medizin erlangt. Seit 2017 leitet sie die Tagesklinik für Jugendliche an der Univ. Klinik f. Kinder- und Jugendpsychiatrie, Schwerpunkt Persönlichkeitsstörungen am Wiener AKH. Sie ist zudem Mitarbeiterin in der Essstörungsambulanz und Psychoanalytikerin und Psychotherapeutin in Übertragungsfokussierte Psychotherapie für Adoleszente mit Persönlichkeitsstörungen. Ihr aktuelles Forschungsprojekt: Strukturelle Diagnostik für Persönlichkeitsstörungen bei Jugendlichen, gefördert durch den Fond des Bürgermeisters der Stadt Wien.
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Informationen zur Springer Fachzeitschrift neuropsychiatrie
www.springer.com/journal/40211
Zu den Volltexten Paliperidonpalmitat-induzierte Rhabdomyolyse
https://rd.springer.com/article/10.1007/s40211-020-00377-3
und Cannabidiol treatment in an adolescent with multiplesubstance abuse, social anxiety and depression
https://rd.springer.com/article/10.1007/s40211-020-00334-0
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