Galenus-von-Pergamon-Preis und Springer Medizin CharityAward für herausragende Leistungen verliehen
Fachverlagsgruppe zeichnet pharmakologische Forschung, innovative Arzneimittel und ehrenamtliches Engagement in Deutschland aus
Berlin, 21. Oktober 2016
Im Rahmen einer festlichen Gala hat der Springer Medizin Verlag am Donnerstag herausragende Forschungsleistungen und vorbildliches bürgerschaftliches Engagement in Deutschland ausgezeichnet. Vor über 240 Gästen wurden im Berliner Axica (Foto) gleich acht Auszeichnungen für Exzellenz in der pharmakologischen Grundlagenforschung und die Entwicklung innovativer Arzneimittel sowie für beispielhaftes Engagement im Ehrenamt vergeben. Schirmherrin des deutschen Galenus-von-Pergamon-Preises, der auch internationale Anerkennung genießt, ist Bundesforschungsministerin Professor Johanna Wanka. Hermann Gröhe, Bundesminister für Gesundheit, hat auch im Jahr 2016 die Schirmherrschaft des Springer Medizin CharityAwards übernommen. Gröhe überreichte alle drei Ehrenamtspreise persönlich an die Gewinner. Für Wanka übernahm dies der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Thomas Rachel.
Galenus-von-Pergamon-Preis: in vier Kategorien verliehen
In der Kategorie beste pharmakologische Grundlagenforschung nahm in diesem Jahr Dr. Michael Potente vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim den Forscherpreis entgegen. Potente und seine Arbeitsgruppe beschäftigten sich intensiv mit der Regulation des Blutgefäßwachstums. Gemeinsam belegten sie, dass der Verlust des Transkriptionsfaktors FOX01 zu einem unkontrollierten Wachstum des Endothels und einer Vergrößerung von Blutgefäßen führt. Hingegen bedeutet ein Funktionsgewinn die Ausdünnung des Endothels und ein verringertes Verzweigungsvermögen von Blutgefäßen. Potentes Forschung könnte zum Dreh- und Angelpunkt für zukünftige therapeutische Ansätze werden.
Der Galenus-Preis in der Kategorie Primary Care ging an Empagliflozin (Jardiance®) von Boehringer Ingelheim, das Typ-II-Diabetikern verordnet wird. Das Präparat verbessert aufgrund seines besonderen Wirkmechanismus die Blutzuckerkontrolle dieser Patienten. Zudem konnte für den Wirkstoff eine erhebliche Reduktion des kardiovaskulären Risikos bei entsprechender Erkrankung belegt werden.
In der Kategorie Specialist Care vergibt die Jury den Galenus-Preis in diesem Jahr an zwei Präparate, die Innovationen in der Immunonkologie darstellen. Gewinner sind Pembrolizumab (Keytruda®) von MSD Sharp & Dohme und Nivolumab (Opdivo®) von Bristol-Myers Squibb.
Beide Antikörper gehören zur neuen Wirkstoffklasse der PD1 (Programmed Death 1)-Hemmer. Es handelt sich dabei um Immun-Checkpointhemmer, die das körpereigene Immunsystem selbst in die Lage versetzen, Tumoren wirksam zu bekämpfen. Pembrolizumab hat die Therapie von Patienten mit fortgeschrittenem, nicht resezierbarem oder metastasiertem Melanom vorangebracht, Nivolumab darüber hinaus von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom und von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom. Ein therapeutisches Potential der Checkpointhemmer wird auch außerhalb der Immunonkologie vermutet.
Zum vierten Mal in Folge gab es in der Kategorie Orphan Drugs einen Galenus-von-Pergamon-Preis, der eine Arzneimittelinnovation für Patienten mit seltenen Krankheiten auszeichnet. Im Jahr 2016 ging dieser Preis an Alexion Pharmaceuticals für Sebelipase alfa (Kanuma®). Dabei handelt es sich um eine erste Enzymersatztherapie für Patienten mit LAL-Defizienz. Dies ist eine genetisch bedingte, seltene Stoffwechselerkrankung: Cholesterinester und Triglyzeride sammeln sich vermehrt in verschiedenen Geweben an, verursachen multiple Organschäden und können zum vorzeitigen Tod führen. Mit dem Wirkstoff kann eine schädigende Anhäufung verhindert werden.
Alle Galenus-Preisträger wurden in geheimer Abstimmung am Nachmittag des 20. Oktober durch 14 Experten unter dem Juryvorsitz von Professor Dr. Erland Erdmann ermittelt.
Springer Medizin CharityAward - die drei Preisträger
Bereits zum achten Mal in Folge würdigt Springer Medizin ehrenamtliches Engagement für Patienten, ihre Angehörigen oder für andere bedürftige Gruppen. Der Verlag nutzt hier bewusst seine Marktführerschaft in der Gesundheitskommunikation in Deutschland, um diesen Einrichtungen ein mediales Forum zu bieten. Von insgesamt 46 Bewerbungen und einer Shortlist von zehn Nominierten haben diese drei Einrichtungen den CharityAward 2016 erhalten:
Auf Platz 1 kam Agisra in Köln. Die Informations- und Beratungsstelle informiert Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen über ihre Rechte, stärkt sie emotional und unterstützt sie bei der Entwicklung von persönlichen Lebensperspektiven.
Platz 2 fiel auf die Berliner Einrichtung AMSOC, die Patenschaften an Kinder von psychisch erkrankten Eltern vermitteln.
Den 3. Platz erreichte das Gast-Haus in Dortmund. Seit dem Jahr 2005 kümmert sich diese Initiative um die medizinische Beratung und Versorgung von Wohnungslosen.
Alle drei Gewinner erhalten ein Preisgeld, sowie ein Medienpaket, das mit Kommunikationsexperten auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten wird.
Ausführlichere Informationen zum Galenus-von Pergamon-Preis und zum Springer Medizin CharityAward finden Sie hier.
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