Der Hund ist wie ein Herz auf vier Beinen
Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse über den Hund unterhaltsam erklärt | Vom Hundeblick bis Hütchenspiel, und viel mehr | Sachbuch für Neulinge unter den Hundebesitzern und für alte Hasen
Heidelberg, 09. November 2020
Die Beziehung von Hund und Halter ist eine besondere. Das irische Sprichwort aus der Überschrift bringt auf den Punkt, was der Mensch über den Hund denkt. Aber so innig die emotionale Verbindung zwischen Zwei- und Vierbeinern sein mag, entscheidend für ein gutes Zusammenleben ist das gegenseitige Verstehen. Was versteht der Hund wirklich? Und, was glaubt der Mensch, dass sein Hund versteht? Antworten auf diese und viele Fragen mehr finden die beiden Autorinnen Juliane Kaminski und Juliane Bräuer in ihrem Sachbuch Was Hunde wissen. Ihre unterhaltsamen Erklärungen stützen sie mit vielen Beispielen. Und so viel vorweg: nicht immer liegt der Mensch mit seiner Einschätzung richtig. Mal versteht das Haustier weitaus mehr als wir denken – mal legt der Mensch zu viel Bedeutung ins Hundeverhalten.
Die beiden Biologinnen gehen beispielsweise darauf ein, was in der Kommunikation mit dem Hund zu beachten ist. So spielt die menschliche Geste für den Hund eine viel wichtigere Rolle als für einen Schimpansen, der dem Menschen von Haus aus viel ähnlicher ist. Der Hund kann unterscheiden, ob es sich um zufälliges Verhalten beim Menschen handelt, oder ob der Mensch ihm wirklich etwas erklären möchte. Ist es Zufall oder Kalkül, wenn der Hund sich genau in einem unbeobachteten Moment an verbotenes Futter heranmacht? Vermag er eine Blickbarriere einzuschätzen? Ganz sicher stößt der Vierbeiner beim Hütchenspiel an seine Grenzen: Ist das Hütchen mit Inhalt erst einmal vertauscht, so kann der Hund es nicht mehr verfolgen. Sein Blick ruht auf der Position, wo das Hütchen ursprünglich gefüllt wurde. Die beiden Autorinnen möchten ihre Leser an den aktuellen Erkenntnissen in der Hundeforschung teilhaben lassen. Denn wie in jeder Partnerschaft gilt auch hier: eine Beziehung wird umso schöner, wenn gegenseitiges Verständnis vorhanden ist.
Kaminski und Bräuer sind Expertinnen in der Vergleichenden Psychologie und widmen sich seit 20 Jahren dem Thema Hundewissen. Für ihre Forschung haben sie unzählige internationale Forschungsergebnisse analysiert und auch selbst zahlreiche Verhaltensstudien durchgeführt. Immer spielt die wissenschaftliche Arbeitsweise für die beiden eine entscheidende Rolle: „Alle Erkenntnisse, die wir in unserem Buch beschreiben, basieren auf Beobachtungen oder Studien, die von Wissenschaftlern in der ganzen Welt zum Thema Hundeintelligenz durchgeführt wurden. Wir fassen die Wissenschaft zum Thema zusammen und erklären in verständlicher Sprache, welche Schlussfolgerungen wirklich aus Hundeverhalten gezogen werden können. Wenn wir Theorien darstellen, kennzeichnen wir, wann Wissenschaftler nur spekulieren – oder wann Hypothesen als bewiesen gelten.“
Dr. Juliane Kaminski ist als Assistenzprofessorin an der Universität Portsmouth tätig und leitet dort das Zentrum für Hundekognitionsforschung. Sie interessiert sich für die Kommunikation zwischen Mensch und Hund.
Dr. Juliane Bräuer leitet die „HundeStudien“ am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena. Sie interessiert sich dafür, welche Fähigkeiten Hunde im Laufe der Domestikation entwickelt haben.
Juliane Kaminski | Juliane Bräuer
Was Hunde wissen
2020. 196 S., 48 Abb. davon 30 in Farbe
Softcover € 14,99 (D) | € 15,41 (A) | sFr 17.00 (CH)
ISBN 978-3-662-61859-2
Auch nur als eBook verfügbar
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