Tiefe Geothermie als Baustein alternativer Energiegewinnung
Umfassendes Handbuch zu Tiefer Geothermie bei Springer Spektrum erschienen
Berlin | Heidelberg, 22. Juli 2014
Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima im März 2011 war es politischer Konsens in Deutschland, künftig Strom möglichst ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen. Bis zum Jahr 2050 soll insgesamt 80% der Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen erfolgen. Dass Photovoltaik und Windenergie dies nicht alleine leisten können, ist allen Experten klar. Einer der vielversprechendsten und wetterunabhängigen erneuerbaren Energielieferanten ist die Geothermie, die Nutzung der in der Erdkruste gespeicherten Wärme mittels geothermischer Anlagen. Wie diese Wärme in Energie umgewandelt werden kann, wird ausführlich im Handbuch Tiefe Geothermie beschrieben, das eben bei Springer Spektrum erschienenen ist. Es ist das erste deutschsprachige Handbuch zum diesem Thema und liefert einen vollständigen Überblick über die verschiedenen Aspekte eines tiefengeothermischen Projekts, angefangen bei der Prospektion und Exploration über die Realisierung und letztendlich der Nutzung dieser Energieform.
„Tiefe Geothermie wird in Deutschland bereits seit Jahren praktiziert, das älteste Geothermiekraftwerk in Waren an der Müritz ist seit 1984 ununterbrochen am Netz, Geothermie Unterhaching fördert seit 2009 ohne seismische Probleme und stetig wachsend Fernwärme und erzeugt Strom“, erklärt Mitherausgeber Willi Freeden in einem Beitrag für das Wissensportal Springer für Professionals. Häufig sieht sich die Energiegewinnung durch Tiefe Geothermie einer eher skeptischen Öffentlichkeit gegenüber und Kritiker beklagen die negativen Folgen durch fehlgeschlagene Bohrungen in der Vergangenheit. Welche Auflagen künftige Bohrungen zu erfüllen haben, um induzierte Seismizität zu vermeiden, wird im Handbuch ausführlich beschrieben. In umfassenden Artikeln erörtern 42 Experten, die national und international an dieser Form der Energiegewinnung arbeiten und forschen, nicht nur alle geowissenschaftlichen Aspekte, sondern widmen sich darüber hinaus den technischen und wirtschaftlichen Fragestellungen und setzen sich auch mit der wichtigen Frage nach der Sicherheit dieser Form der Energiegewinnung auseinander. In zwei abschließenden Kapiteln werden Zukunft und Perspektiven von Tiefer Geothermie vorgestellt und diskutiert.
Die Herausgeber des Handbuches sind die Experten Prof. Mathias Bauer, Prof. Willi Freeden, Prof. Hans Jacobi sowie Thomas Neu. Bauer absolvierte ein Rohstoff-Ingenieurstudium mit Zusatz Erdöl- und Erdgasgewinnung und promovierte im Bereich Sicherheitstechnik. Freeden habilitierte in Technomathematik. Seit 2005 ist er Mitglied der Deutschen Geodätischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Jacobi ist Diplom-Ingenieur und Präsident der GDMB, der Gesellschaft der Metallurgen und Bergleute e.V.. Dort verantwortet er die Arbeit mehrerer Fachausschüsse, unter anderen des Fachausschusses für Geothermie. Neu absolvierte ein Bergbaustudium an der TU Clausthal mit dem Studienschwerpunkt Rohstoffwirtschaft. Er beschäftigt sich seit 2003 mit Geothermie und ist seit Juni 2012 Leiter des Fachhausschusses Geothermie der GDMB Gesellschaft der Metallurgen und Bergleute e.V..
Mathias Bauer, Willi Freeden, Hans Jacobi, Thomas Neu (Hrsg.)
Handbuch Tiefe Geothermie
Prospektion, Exploration, Realisierung, Nutzung
2014, XXXII, 854 S., 264 Abb. In Farbe
Hardcover EUR 119,99 (D) | EUR 123,35 (A) | sFr 149.50 (CH)
ISBN 978-3-642-54510-8
Auch als eBook verfügbar
Bild: Coverabbildung des neuen Fachbuchs Handbuch Tiefe Geothermie von Springer Spektrum | © Springer
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