„Nahtlose“ Entlassung bei chronischen Wunden

Fachlich, kostenfrei, online: Der 10. Interprofessionelle Gesundheitskongress startet am 19. Juni 2023 | Häufige Nebendiagnose im Krankenhaus: Chronische Wunden | Wie kann eine Überleitung ohne Versorgungsbrüche gelingen?

Berlin, 16. Juni 2023 

Entlassung aus der Klinik am Freitagnachmittag: Doch wie soll die chronische Wunde am Wochenende zu Hause versorgt werden? Empfehlungen für die Versorgung, Verordnungen oder Verbandsmaterialen? Fehlanzeige. „Versorgungsbrüche nach einer Entlassung entstehen immer wieder. Doch chronische Wunden brauchen eine Kontinuität bei der Therapie, um abzuheilen“, berichtet Pflegetherapeut Mario Gießler, der das Wundmanagement am Südharz Klinikum Nordhausen leitet. „Damit die Überleitung möglichst nahtlos erfolgt, nehmen wir Kontakt auf zum Hausarzt oder zur Fachärztin, zu Home-Care-Unternehmen und Sanitätshäusern, zu Pflegediensten und -heimen, eventuell auch zu Physiotherapie und Podologin.“ Der Wundexperte wird auf dem 10. Interprofessionellen Gesundheitskongress, der vom 19. bis 30. Juni 2023 online von Springer Medizin und Springer Pflege veranstaltet wird, über das interprofessionelle Entlassmanagement bei chronischen Wunden berichten.

Häufig ist eine chronische Wunde eine Nebendiagnose im Krankenhaus, wo die Patient*innen wegen eines anderen Problems liegen. Zu den chronischen Wunden gehören ein Ulcus cruris venosum oder arteriosum – umgangssprachlich auch „offenes Bein“ genannt –, ein diabetisches Fußsyndrom oder ein Dekubitus. „Viele Patientinnen und Patienten offenbaren sich oft über Jahre nicht – aus Scham oder Angst –, oftmals weiß auch der Hausarzt oder die Hausärztin gar nichts davon“, sagt Gießler. Am Südharz Klinikum Nordhausen sind extra zwei pflegerische Fachtherapeuten für das Wundmanagement in der Klinik und für die Entlassung dieser Patienten freigestellt. Für Rückfragen – sei es von Pflegekräften oder Ärzten des Klinikums oder von Hausärztin, Angehörigen, Sanitätshaus – sind die beiden Wundexperten jederzeit erreichbar. „Wir laden auch die Angehörigen in die Klinik ein und bieten ihnen Schulungen an, was zum Beispiel Verbandwechsel oder Positionierung im Bett angeht“, so Gießler. Durch eine gelungene Weiterversorgung verbessert sich nicht nur die Wundheilung: „Die Patient*innen sind zufriedener und der bekannte Drehtüreffekt wird minimiert.“

„Viele Professionen – ein Patient“: So lautet das Motto des Interprofessionellen Gesundheitskongresses, der dieses Jahr am 19. Juni startet. Bis zum 30. Juni laufen die Live-Webinare zu Themen wie Interprofessionalität in der Onkologie und im Dialysezentrum, schnellere Genesung nach einer Operation sowie die neue, gemeinsame Ausbildung von ATAs und OTAs, also anästhesie- und operationstechnischen Assistentinnen und Assistenten. Auch neurokognitive Techniken für schwierige Situationen werden den Teilnehmenden in einem Webinar an die Hand gegeben. Im vergangenen Jahr haben mehr als 3.000 professionell Pflegende und Beschäftigte anderer Gesundheitsberufe die Live-Webinare des Kongresses besucht. Die Teilnahme an den Webinaren wird mit Fortbildungspunkten honoriert und ist auch in diesem Jahr für alle wieder kostenfrei. Das gesamte Kongressprogramm ist hier verfügbar. 

Kongressorganisation und Anmeldung für die kostenlosen Live-Webinare:
Andrea Tauchert | Springer Medizin Verlag GmbH | tel +49 30 82787-5510

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