Demenz und herausforderndes Verhalten braucht nichtmedikamentöse Antworten
Springerbuch präsentiert MIBUK-Konzept für professionell Pflegende mit vielen Lösungswegen | Online-Veranstaltung mit Autorin Christine Moik am 3. Februar 2021 um 19 Uhr | Kostenfreie Anmeldung für Pressevertreter ab sofort möglich
Heidelberg | St. Gilgen, 20. Januar 2021
Menschen, die an Demenz erkrankt sind, zeigen oft ein besonders herausforderndes Verhalten: Agitiertheit, Unruhe, Schreien oder die soziale Isolation verstärkende Apathie sind nicht selten Probleme, mit denen sich professionell Pflegende konfrontiert sehen. Die gut gemeinte und notwendige Zuwendung vom Pfleger wird allzu oft brüsk vom Erkrankten zurückgewiesen. Die notwendigen Corona-Maßnahmen mit ihren Besonderheiten verschärfen die Situation zusätzlich. Neue Wege, die seit einiger Zeit erfolgreiche Anwendung finden, stellt die Pflegeexpertin Christine Moik in ihrem Springerbuch Nichtmedikamentöse Therapie von herausforderndem Verhalten bei Demenz vor. Im Fachbuch zeigt die Expertin wie sich scheinbar unlösbare Situationen durchaus lösen lassen, indem Pflegende ihre Zuwendung an Demenz Erkrankten auf allen Ebenen professionalisieren, den Stresspegel für alle Beteiligten senken und damit die therapeutische Wirksamkeit von Interventionen deutlich steigern können.
Das von Moik entwickelte sogenannte „MIBUK-Konzept“ beinhaltet dabei Milieugestaltung, Interaktion, Biografiearbeit, Ursachenanalyse und Kreativität in der Therapie. „Damit“, so Moik, „werden erstmals die wichtigsten nichtmedikamentösen Therapieansätze in der Demenzpflege systematisch zusammengeführt. Professionelle Pflege kann so neu gedacht werden.“
Eine wichtige Rolle spielt u.a. eine eingehende Kommunikationsschulung von Pflegenden: ‚Wie kommuniziere ich mit Menschen, die die Umwelt ganz anders und eingeschränkt wahrnehmen?‘. Neu ist auch eine Vielzahl an strukturellen und organisatorischen Änderungen von Pflegeeinrichtungen: „Auch das kann bereits als Teil der Therapie angesehen werden“, sagt Moik. So geht professionelles pflegerisches Handeln einher mit neuen Managementkonzepten, die den Therapieerfolg für die an Demenz leidenden Menschen deutlich verbessern können. In ihrem Buch beschreibt die Autorin Ergebnisse aus der Umsetzungsphase, die bestätigen, dass das MIBUK-Konzept die Antwort auf zahlreiche längst überfällige Veränderungen im stationären Langzeitbereich sein kann. Sie beschreibt zahlreiche Psychopharmaka-Therapien von Erkrankten, die abgesetzt wurden, währenddessen das herausfordernde Verhalten fast vollständig verschwunden sei. Gleichzeitig stieg auch die Zufriedenheit der Pflegekräfte mit ihrer Arbeitssituation, obwohl angespannte personelle Ressourcenfragen weiterhin bestanden.
Im zweiten Teil ihres Buches präsentiert die Qualitätsmanagerin ein Managementkonzept, das die nichtmedikamentösen Therapieformen angemessen unterstützen soll. Der tiefgreifende Wandel des Systems Pflegeheim steht hier im Mittelpunkt. Moik zeigt etwa, dass ethische und ökonomische Fragen in der stationären Langzeitpflege dringend und weitaus intensiver als bisher miteinander diskutiert werden müssen. „Das schließt etwa die Frage nach fehlenden Pflegekräfte in unseren Einrichtungen ebenso ein, wie die steigende Zahl an Menschen, die zukünftig an Demenz erkranken wer-den“, sagt Moik. Durch Corona sei das Thema Demenz und Pflege jedenfalls aktueller denn je. „Die Maßnahmen gegen COVID 19 zeigen eindringlich die Defizite in unseren Einrichtungen auf. MIBUK könnte hier häufig einen wichtigen Beitrag zu einer verbesserten Praxis leisten.“
Das Buch richtet sich an Pflege-, Betreuungs- und Führungskräfte, sowie Entscheidungsträger in der Altenpflege. Neben den professionell Pflegenden werden pflegende Angehörige für ihre Angehörigen im Pflegeheim oder zu Hause viele wertvolle Informationen finden, die ein Ausbrennen in der pflege verhindern.
Buchpräsentation mit der Autorin | Mittwoch, den 3. Februar 2021 von 19 bis 20 Uhr
Die diplomierte Pflegewissenschaftlerin und Qualitätsmanagerin im Gesundheitsbereich lädt alle am Thema Pflege interessierte Professionals, pflegende Angehörige und Pressevertreter ein:
in einer insgesamt einstündigen Veranstaltung präsentiert Christine Moik online ihr Projekt samt Zahlen, Daten und Fakten, wie sie es seit zwei Jahren erfolgreich umsetzt. Nach ihrer Präsentation steht die Autorin für Fragen und Antworten zur Verfügung.
Die Veranstaltung ist kostenlos und auf eine bestimmte Teilnehmerzahl begrenzt. Interessierte melden sich bitte schriftlich an: office@chmoik.at und erhalten zeitnah eine Bestätigung sowie die Login-Daten. Fragen zum Thema können gerne vorab eingereicht werden.
Christine Moik
Nichtmedikamentöse Therapie von herausforderndem Verhalten bei Demenz
2020, 206 S., 20 Abb. davon 15 in Farbe
Softcover € 29,99 (D) | € 30,83 (A) | sFr 33.50 (CH)
ISBN 978-3-662-60646-9
Auch als eBook verfügbar
Weitere Informationen
Pressemitteilung + Downloads
News-Bereich der Springer-Gruppe
Informationen zum Buch
www.springer.com/de/book/9783662606469
Anmeldung zur Buchpräsentation:
office@chmoik.at | Mehr Infos unter: www.christinemoik.at
Service für Journalisten
Journalisten erhalten auf Anfrage ein Rezensionsexemplar des Buches Nichtmedikamentöse Therapie von herausforderndem Verhalten bei Demenz von uns zugesandt.
Kontakt
Uschi Kidane | Springer Nature | Communications | tel +49 6221 487 8166 | uschi.kidane@springer.com