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Dresden | Berlin, xx. Februar 2019
Funktionstextilien haben längst nicht nur den Sportbereich erobert. Sie durchdringen weitere Branchen wie den Bau-, Automobil und auch den Gesundheitsbereich. Die sogenannten ‚Health Textiles‘ gewinnen an Bedeutung nicht allein wegen ihrer geruchshemmenden oder schmutzabweisenden Wirkungen. Unübersehbaren Einsatz findet die textilbasierte Softorthese, die bereits im frühen Kindesalter bei Skoliose hilft; weitere stützende Eigenschaften verspricht die Entwicklung eines textilen Exoskeletts: es dient nicht nur dem Patienten, sondern kann präventiv helfen, den körperlich anstrengenden Alltag eines professionell Pflegenden zu erleichtern. Die Entwicklung der Gesundheitstextilien reicht bereits in unsichtbare Mikrobereiche hinein. Ihre verschiedenen Einsatzgebiete sind Thema eines Workshops auf dem 7. Interprofessionellen Gesundheitskongress, der von Springer Medizin mit Springer Pflege veranstaltet wird.
Schon eine Weile sind Textilingenieure auch dem Thema Keime auf der Spur. „Textilien mit eingewebten Silberfäden sind bereits im Praxistest an der Uniklinik in Dresden und den Elblandkliniken, Meißen,“ erklärt Ingenieurin Dr. Claudia Scholta. „Ihre bakterienhemmende Wirkung haben wir längst im Labor nachgewiesen. Die Anwendungsstudie soll zeigen, wie stark die Verbreitung von Keimen – auch MRSA – mit Hilfe dieser Textilien minimiert werden kann. Da weitaus weniger aufwändige Reinigungszyklen in Kliniken nötig werden, sind über die medizinischen Vorteile auch erhebliche wirtschaftliche zu erwarten“, so Scholta.
Die Expertin, die als Projektmanagerin von health.textile 4.0 das gesamte Netzwerk der Gesundheitswirtschaft überblickt, weiß auch: „Unter den Textilingenieuren existieren eine Menge Ideen, von denen die Gesundheitsbranche auch in Zukunft profitieren wird.“ Entwicklungen zielen zum Beispiel auf mit Bewegungs- oder Vitalsensoren ausgestattete Textilien für Patienten, die per App mit Pflegern kommunizieren. Die Einsatzszenarien sind unglaublich breit und in nicht mehr ferner Zukunft.“
Der Workshop ist aufgrund seiner breiten Ansprache repräsentativ für das Konzept des Kongresses, der alle Berufe im Gesundheitswesen anspricht: Ärzte, MFA, Pfleger, im Notfall- und Rettungsbereich Tätige, Hebammen, Physiotherapeuten und Logopäden.
Den 7. Interprofessionellen Gesundheitskongress wird Schirmherrin und Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz, Barbara Klepsch eröffnen. Zum ersten Mal wird während der zweitägigen Veranstaltung am Dresdner Elbufer mit etwa 800 Teilnehmern der Innovationspreis für Interprofessionelle Projekte im Gesundheitswesen vergeben. Mehr Infos zum Preis hier und zum Kongress hier.
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