Verunsicherung, Genuss oder Abenteuer: Wie sich mit Ungewissheit gut leben lässt
Springer-Sachbuch stellt verschiedene Methoden vor, die eigene Ungewissheitstoleranz zu erhöhen | Gut lesbarer Ratgeber für Betroffene und Therapeuten
Wiesbaden, 1. September 2020
Ist das Licht im Kühlschrank wirklich aus? Überstehen wir die Corona-Krise? Regnet es im Urlaub? Ungewissheit ist überall, im Kleinen wie im Großen. Fast alle Menschen schätzen klare Verhältnisse. Im Supermarkt um die Ecke lässt sich nun mal schneller einkaufen, wenn bekannt ist, wo die Paprika liegt, und dass im dritten Gang links das Regal mit Nudeln und Reis ist. Einige nur noch halb bewusste Handgriffe und man hat alles beisammen, was man braucht. Doch nicht immer präsentiert sich der Alltag derart sicher und vorhersehbar. Eine geringe Toleranz gegenüber Ungewissheiten kann Menschen belasten. Das gerade erschienene Buch Schritte ins Ungewisse beschäftigt sich daher mit der Frage, wie sie auch in ungewissen Situationen einigermaßen entscheidungs- und handlungsfähig bleiben können. Dafür stellt Autor und Psychotherapeut Nils Spitzer verschiedene Methoden vor, die eigene Ungewissheitstoleranz zu erhöhen, um hier besser gewappnet zu sein.
„Eine gewisse Risikoscheu ist ganz normal“, betont Nils Spitzer. Ziel des Buches ist es, die geringe Ungewissheitstoleranz so gut wie möglich abzubauen und sich mit dem unausweichlich Ungewissem im Alltag einigermaßen und ohne große Belastungen zu arrangieren. „Ganz nach der Maxime: Ungewissheit ist zwar kein Vergnügen, aber sie lässt sich trotzdem ohne große Angst und Sorgen tolerieren.“ Aus seiner Sicht gibt es drei hilfreiche Haltungen: das Ungewisse als Genuss zu betrachten, es als Abenteuer zu sehen oder ihm mit Resonanz begegnen. Die Leser haben die Möglichkeit, herauszufinden, zu welchem Unsicherheitstyp sie gehören. So gibt es beispielsweise Menschen, die im Falle von Ungewissheit größtmögliche Gefahr wittern. „Wenn ich mein Handy zuhause vergesse, könnte ich einen wichtigen Anruf verpassen mit der Nachricht, dass mein Vater einen Herzinfarkt erlitten hat“, wird dann schnell gedacht. Andere wiederum reagieren mit Zwangsstörungen und müssen sich mehrmals vergewissern, dass sie auch wirklich den Herd ausgeschaltet haben. Anhand mehrerer Checklisten können die Leser selbst überprüfen, wie sie mit Unsicherheit umgehen.
Dieser Ratgeber zeigt das schwierige gesellschaftliche Zusammenspiel von Freiheiten und Ungewissheiten. Er richtet sich an Betroffene und Interessierte, aber auch an Psychologische Psychotherapeuten und Psychiater als Begleitung bei Beratung und Therapie.
Nils Spitzer ist Psychologischer Psychotherapeut mit eigener Praxis. Er schreibt Bücher und Zeitschriftenbeiträge und ist Dozent in Psychotherapieausbildungen wie auf Fachkongressen.
Nils Spitzer
Schritte ins Ungewisse
2020, 180 S.
Softcover € 19,99 (D) | € 20,55 (A) | sFR 22.50 (CH)
ISBN 978-3-662-61137-1
Auch als eBook verfügbar
Bild: Coverabbildung des Buchs Schritte ins Ungewisse von Springer | © Springer
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