Das geteilte Deutschland
Gesamtdarstellung der deutschen Geschichte von 1945 bis 1990 bei Springer erschienen | Buchvorstellung mit Autor und Politikwissenschaftler Hubert Kleinert am 12. Oktober 2018 auf der Frankfurter Buchmesse
Frankfurt | Wiesbaden, 04. Oktober 2018
Es ist die Geschichte einer in zwei Staaten geteilten Nation, die an der Nahtstelle des Kalten Krieges mitten in Europa dem Sog der Spaltung zwischen Ost und West nicht entkommen konnte. Es ist eine Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland, der die Integration in den Westen erstaunlich gut gelang, und zugleich eine Geschichte gescheiterter Hoffnungen für die in Ostdeutschland entstandene DDR. Zwischen dem Tag der deutschen Einheit und dem Tag des Mauerfalls veröffentlicht Hubert Kleinert mit Das geteilte Deutschland ein Springer-Sachbuch, das 1945 beginnt und mit der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl im Dezember 1990 endet. Am 12. Oktober 2018 wird das Buch im HotSpot Education (Halle 4.2, Stand C96) auf der Frankfurter Buchmesse öffentlich vorgestellt. Im Interview mit Springer-Lektorin Carina Berg spricht Hubert Kleinert über die wichtigen politischen und gesellschaftlichen Entscheidungen und Kontroversen der deutschen Geschichte bis zur Wiedervereinigung.
Das Buch von Hubert Kleinert bietet eine anschaulich erzählte und spannend zu lesende Gesamtdarstellung der deutschen Geschichte von 1945 bis 1990. Es berichtet vom erstaunlichen Weg, den die Bundesrepublik Deutschland seit ihrer Gründung genommen hat. „Denn trotz aller Widrigkeiten und Umwege im langen Schatten des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen ist in der Bundesrepublik Deutschland ein demokratisches, wirtschaftlich erfolgreiches und politisch stabiles Staatswesen entstanden, dem die Aussöhnung mit seinen Nachbarn gelang, die von den Armeen des Hitlerregimes eben noch mit Krieg überzogen worden waren – und das im Rahmen der westlichen Bündnissysteme zu einem entscheidenden Faktor der Friedenssicherung in Europa wurde“, schreibt Kleinert. Dass dies gelingen konnte, wäre nicht selbstverständlich und sei in dieser Form unmittelbar nach 1945 auch von niemandem erwartet worden. „Ob die These vom deutschen Sonderweg nun eine Übertreibung ist oder nicht: Tatsache bleibt, dass der Bundesrepublik Deutschland die Integration in den Westen gelang und spätestens seit den sechziger Jahren auch die politische Kultur diesen Anschluss geschafft hat“, so der Autor weiter. Wie und warum das alles trotz der Hypothek von Holocaust, Krieg und dem langen Beschweigen der schrecklichen Vergangenheit im Lande der Mitläufer und Mittäter möglich war, darüber berichtet er im Buch.
Ganz anders stellte sich die Geschichte für Ostdeutschland dar, so der Autor: „Anders gleich in einem doppelten Sinn – einmal natürlich für die Vielen, die sich durch das SED-Regime um Lebenschancen und Entfaltungsmöglichkeiten gebracht sahen oder gar zum Opfer des Repressionsapparates wurden.“ Zur Tragödie aber entwickelte sich diese Geschichte auch für die anderen, die sich dem System verbunden fühlten: „Soweit der Aufbau des sozialistischen ‚Arbeiter- und Bauernstaats‘ nicht nur auf der Macht der sowjetischen Panzer, sondern auch auf dem idealistischen Eifer überzeugter ‚Antifaschisten‘ und ihrem Glauben beruhte, man schaffe hier das ‚bessere Deutschland‘, ist das Scheitern der DDR auch für sie eine Geschichte gescheiterter Hoffnungen.“ Das andere Deutschland wäre ja trotz aller Abhängigkeit von Moskau doch nicht einfach nur eine sowjetische Kolonie gewesen. Und in den vierzig Jahren der staatlichen Existenz der DDR sei nicht nur unterdrückt, verhaftet und bespitzelt worden, sondern auch gehofft, gearbeitet, geliebt und gelebt. Dabei seien Einstellungen und Lebensvorstellungen entstanden, die sich in mancherlei Hinsicht von denen im Westen unterschieden.
Hubert Kleinert erzählt von der Spaltung im Kalten Krieg, der Einbindung in die Machtblöcke in Ost und West, von der unterschiedlichen inneren Verfassung der beiden Staaten, von den Auf- und Umbrüchen der sechziger und siebziger Jahre und schließlich auch vom Weg zur so unerwarteten wie glücklichen Wiedervereinigung. Dem Autor gelingt es nicht nur, Schlüsselereignisse und zentrale Entwicklungen des politischen Geschehens in klaren Linien zu zeichnen und verständlich zu machen. Er bettet die politische Geschichte auch ein in die zentralen Entwicklungen von Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur. Ein zweiter Band ist in Arbeit und soll das neue, wiedervereinigte Deutschland bis zum Frühjahr 2018 zum Gegenstand haben. Voraussichtlich wird er 2019 erscheinen.
Professor Dr. Hubert Kleinert, geb. 1954, ist in den achtziger und neunziger Jahren als Grünen-Politiker hervorgetreten und war von 1983-1990 Mitglied des Deutschen Bundestages. Seit 2000 lehrt er Politikwissenschaft und Verfassungsrecht an der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung in Gießen.
Zu Das geteilte Deutschland findet folgende Veranstaltung statt:
Freitag, 12. Oktober 2018, 11:00-11:30 Uhr
auf der Frankfurter Buchmesse, HotSpot Education: Halle 4.2, Stand C96
Informationen und Anmeldung für JournalistInnen unter
www.buchmesse.de/presse/akkreditierung
Hubert Kleinert
Das geteilte Deutschland
2018, 722 S.
Hardcover € 27,99 (D) | € 28,77 (A) | sFr 29.00 (CH)
ISBN 978-3-658-21739-6
Auch als eBook verfügbar
Bild: Coverabbildung des Buchs Das geteilte Deutschland von Springer VS | © Springer
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