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Das vergessene Menschenrecht: Schutz vor Gewalt

Herausgeber des Springer Spektrum-Sachbuches appellieren im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin für einen tiefgreifenden Strukturwandel im Polizei- und Gerichtswesen vieler Länder | Buchmesse-Veranstaltung am Samstag, 17. Oktober

Berlin, 15. Oktober 2015. © SpringerSchätzungen zufolge leben weltweit etwa 4 Mrd. Menschen, die von den Rechtssystemen ihrer Länder nicht vor Gewalt wie Sklaverei, Menschenhandel, Landraub, sexueller Ausbeutung oder Korruption geschützt werden. Sie gehören zu den Ärmsten der Armen und nur deswegen widerfährt ihnentagtägliche und willkürliche Gewalt. Der Menschenrechtsanwalt Gary Haugen und früherer Chefermittler für die Aufklärung der Gewaltverbrechen des Völkermordes in Ruanda gründete eine Menschenrechtsorganisation mit dem Ziel, diese Verbrechen entschieden zu stoppen. Seine Erfahrungen als UN-Chefermittler und als Menschenrechtler fasst er in dem Buch Gewalt – die Fessel der Armen zusammen.

„Wenn Sie Menschen aus sehr armen Gebieten fragen, wovor sie sich am meisten fürchten, werden sie Ihnen antworten: vor Gewalt“ erläutert Haugen während der Pressekonferenz, die zum Erscheinens des Springer Sachbuches am 15. Oktober stattfand. „Gut dachte ich, dann müssen wir die Gesetze ändern und Gewaltverbrechen illegal machen. Doch dann stellte ich fest, sie sind illegal. Es gibt Gesetze, doch sie setzen sich für die Armen nicht durch“. Basierend auf zahlreichen Einzelschicksalen gibt Gary Haugen im Buch erschütternde Einblicke in den grausamen Alltag von Menschen ohne Lobby. Er fordert zu einer neuen Diskussion zur Armutsbekämpfung auf, an der sich weltweit Regierungen und Menschrechtsorganisationen einbringen müssten. Seinem eindringlichen Appell in den USA mit der englischen Ausgabe The Locus Effect – Why the End of Poverty Requires the End of Violence stellt er damit eine deutschsprachige Ausgabe zur Seite. Mit Blick auf die vor allem in Europa tagtägliche Flüchtlingsproblematik möchte er zusammen mit seinen deutschsprachigen Ko-Herausgebern Dietmar Roller und Rabea Renschler hierzulande ein Bewusstsein schaffen für Verbrechen, die tagtäglich und fern unserer zivilisierten Welt geschehen. Nur der Anfang einer konstruktiven Diskussion kann zum Stopp der Gewalt gegen diese Menschen und zu einem Leben in Ordnung, Sicherheit und vor allem in Freiheit führen.

Gary A. Haugen ist Gründer und Präsident von International Justice Mission – einer internationalen Menschenrechtsorganisation, die Arme vor Gewalt, Sklaverei und Menschenhandel schützt. IJM arbeitet mit lokalen Behörden zusammen, um Opfer von Gewalt zu befreien, Täter vor Gericht zu bringen, Betroffene zu stärken und Rechtssysteme zu verbessern. IJM ist die größte Organisation, die sich diese Aufgabe zum Ziel ihrer Arbeit gemacht hat.

Victor Boutros ist Bundesstaatsanwalt in den Vereinigten Staaten von Amerika. Er leitet eine Strafverfolgungseinheit, die große Menschenhandelsnetzwerke identifiziert und verfolgt. Außerdem deckt sie schwerwiegende Vergehen von polizeilichem oder staatlichem Fehlverhalten auf wie beispielsweise Korruption oder Amtsmissbrauch.

Die Herausgeber der deutschen Auflage:
Dietmar Roller M.A ist Entwicklungs- und Menschenrechtsexperte. Er lebte lange mit seiner Familie in Tansania, war verantwortlicher Programmvorstand einer großen deutschen NGO und ist seit 2013 Vorstandsvorsitzender von IJM Deutschland.

Rabea Rentschler Dipl. Theol. ist Journalistin und engagiert sich als IJM-Botschafterin. Sie lebt mit ihrer Familie bei Heidelberg.

Gary A. Haugen | Victor Boutros
Gewalt - die Fessel der Armen 
2015, 355 S.,27 Abb.,
Hardcover EUR 24,99 (D) | EUR 25,69 (A) | sFr 26.50 (CH)
ISBN 978-3-662-47053-4
Auch als eBook verfügbar

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Uschi Kidane | Springer | Corporate Communications

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