Alles nur postfaktisch? Vom Umgang mit Verschwörungstheorien
Neues Sachbuch über Ursprung von und Umgang mit Verschwörungstheorien | Stärkung des offenen Dialogs | Anleitung zur Debatte ohne Denkverbote
Heidelberg, 01. August 2017
Verschwörungstheorien sind allgegenwärtig - sich nicht mit ihnen auseinander zu setzen, ist fast unmöglich. Man denke nur an die Brexitdebatte im Jahr 2016 oder den Wahlkampf in den USA, während dem Verschwörungstheorien den öffentlichen Diskurs mitbestimmten. Droht nun, im Hinblick auf den nahenden Bundestagswahlkampf in Deutschland, ein ähnlicher postfaktischer Dialog? Solche Befürchtungen werfen die Frage auf, wie man sich mit Verschwörungstheorien kritisch und zugleich konstruktiv auseinander setzen kann. Die Springer-Neuerscheinung Am Anfang war die Verschwörungstheorie nähert sich diesem Thema psychologisch. Anhand aktueller und historischer Beispiele – das Buch entstand während des US-amerikanischen Wahlkampfes 2016 - untersuchen die Autoren Marius Raab, Claus Christian Carbon und Claudia Muth die Entstehung und Popularität von Verschwörungstheorien und geben ihren Lesern Werkzeuge an die Hand, mit denen sich solche Theorien einordnen und bewerten lassen.
In prägnanten Kapiteln wird das Phänomen der Verschwörungstheorie aus unterschiedlichen Perspektiven dargestellt. Die Autoren, Wahrnehmungsforscher der Universität Bamberg, erläutern grundlegende Mechanismen der menschlichen Wahrnehmung, gehen der Faszination der Komplexität nach und prüfen die Möglichkeit der wissenschaftlichen Aufschlüsselung solcher Theorien. Dabei benennen die Autoren ganz klar die gefährlichen Abgründe von Verschwörungstheorien. Sie entwickeln ein Analysewerkzeug, welches den Lesern die kritische Auseinandersetzung und Einordnung von Verschwörungstheorien ermöglicht.
Den drei Wissenschaftlern geht es dabei um die Stärkung des offenen Dialogs. Zu oft werden Verschwörungstheoretiker als Menschen abgetan, die einfache Antworten auf die Komplexität der Welt brauchen. „Dass hinter Verschwörungstheorien aber auch ein berechtigtes Unbehagen stehen kann angesichts konkreter gesellschaftlicher Ereignisse, Probleme und Veränderungen ist ein Aspekt, der oft kaum gewürdigt wird“, so Marius Raab. Eindrücklich schildern die Autoren deshalb die Vielschichtigkeit des Begriffs Verschwörungstheorie und seine Bedeutung für gesellschaftliche Entwicklungen.
Ziel des Buches ist nicht, seinen Leser dazu anzuleiten, ‚die‘ Wahrheit einer Verschwörungstheorie zu entdecken. Vielmehr vermittelt es Kriterien, anhand derer eine solche Theorie als verlässlich eingestuft werden kann. Das Anliegen der Autoren ist es, polarisierende Debatten zu entschärfen und für mehr Verständigung zu sorgen. Sie sind überzeugt, dass „Fanatismus beginnt, wenn Offenheit für Alternativen ausbleibt“, und regen mit dem Buch in unterhaltsamer Weise zum Nachdenken und Dialog an – außerhalb von Denkverboten.
Marius Raab | Claus-Christian Carbon | Claudia Muth (Hrsg.)
Am Anfang war die Verschwörungstheorie
2017. 175 S.
Softcover € 19,99 (D) | € 20,55 (A) | CHF 21.50
ISBN 978-3-662-53882-1
Auch als eBook verfügbar
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