Eine gute Investment-Story ist essenziell
Crowdfunding-Pioniere bieten Einblick in die deutsche Startup-Szene und zeigen, worauf Gründer bei einer Schwarmfinanzierung achten sollten
Wiesbaden, 18. März 2015
Vor kurzem hat der Smartwatch-Hersteller Pebble via Schwarmfinanzierung in 49 Minuten eine Million Dollar für sein neues Produkt Pepple Time gesammelt – den aktuellen Rekord hält mit 73 Millionen Dollar das Videospiel Star Citizen. Seit 2011 etabliert sich Crowdfunding als Alternative zu traditionellen Finanzierungsmöglichkeiten für Startups zunehmend auch am deutschen Kapitalmarkt, beobachtet Jakob Carstens: „Crowdinvesting hilft jungen, innovativen Unternehmen, Finanzierungslücken zu schließen und unterstützt so den Wirtschaftsstandort Deutschland.“ Im Interview mit dem Wissensportal Springer für Professionals spricht der Experte gemeinsam mit Dana Melanie Schramm über die Vor- und Nachteile dieser Finanzierungsform. Mit ihrem neuen Springer Gabler-Buch Startup-Crowdfunding und Crowdinvesting: Ein Guide für Gründer bieten die beiden Crowdfunding-Pioniere einen Einblick in die dynamische, deutsche Startup-Szene und zeigen, worauf Gründer achten sollten, wenn sie ihre Geschäftsidee über eine Schwarmfinanzierung realisieren wollen.
„Die Crowd ist ein Kapitalgeber, der weniger formelle Ansprüche stellt als Banken oder Venture Capital“, benennt Dana Melanie Schramm einen der Vorteile. Im Gegenzug erwarteten die Investoren dann allerdings ein hohes Maß an Transparenz und Kommunikation, was Zeit koste. Einen weiteren Vorteil sieht die Autorin in der erhöhten, öffentlichen Aufmerksamkeit. Durch eine Crowd-Finanzierung gewinne man nicht nur Investoren, sondern auch Kunden und Botschafter, die die Idee in die Welt tragen. Hinzu komme der PR-Effekt: „Journalisten und Blogger lieben innovative, junge Unternehmen, die sich der Öffentlichkeit stellen und berichten gern darüber.“ Es gibt aber auch Nachteile, räumt Jakob Carstens ein: „Oft fehlt der Zufluss von Know-how – die Crowd ist ein zusammengewürfelter Haufen von Menschen, die als Privatpersonen investiert haben, nicht als Experten für Startup-Herausforderungen.“ Bei Problemen könne sich der Gründer daher nicht darauf verlassen, von der Menge genauso mit Rat und Tat versorgt zu werden wie von einem Venture Capital-Geber oder Business Angel. Zudem sei der Erfolg unsicher, denn die Zusage einer Crowdfunding-Plattform sei noch keine Garantie dafür, die gewünschte Summe am Ende auch einzusammeln: „Die Crowd ist nicht berechenbar – aber man kann aus den Fehlern anderer lernen und so einen besseren Crowdfunding-Auftritt realisieren.“
Dana Melanie Schramm und Jakob Carstens haben viele junge Unternehmen bei der Positionierung auf Crowdfunding-Plattformen unterstützt und wissen, wo die Stolpersteine liegen. Worauf also müssen Gründer achten, wenn sie ihr Startup über die Menge finanzieren wollen? „Die To-do-Liste ist sehr lang – aber unser Buch hilft, sie zu überblicken“, sagt Schramm. Viele Startups verwechselten beispielsweise ihren eigenen Marketing-Pitch mit dem Auftritt im Crowdfunding und damit unterschiedliche Zielgruppen. Wichtig sei zudem, das Alleinstellungsmerkmal gut herauszuarbeiten: „Ist es das Team, die Idee, das Geschäftsmodell oder der Marketing-Ansatz? Das sind die Details, die beim Investor im Kopf bleiben.“ Die Vergangenheit habe gezeigt, dass sich die Investmententscheidung beim Crowdfunding von der rationalen Entscheidungsfindung „normaler“ Anlagen unterscheide, bringt es Carstens auf den Punkt: „Die Crowdinvestoren sind mit Leidenschaft von den Produkten und Ideen überzeugt, die sie unterstützen – eine gute Investmentstory, die in wenigen Sätzen zusammenfasst, worum es geht, ist essenziell.“
Dana Melanie Schramm war Head of Corporate Communications bei Seedmatch, der führenden Crowdfunding-Plattform für Startups in Deutschland. Sie unterstützte in dieser Rolle Startups dabei, sich und das eigene Funding in den Medien bestmöglich zu präsentieren. Jetzt arbeitet sie als Head of Marketing bei CAST PHARMA, einem Healthcare-Dienstleister für Visual Storytelling.
Jakob Carstens ist heute Head of Customer Relationship Management bei der Crowdlending-Plattform Zencap und war zuvor als Head of Marketing bei Seedmatch, wo er den Gründern Unterstützung in der Präsentation auf der Plattform gab.
Dana Melanie Schramm | Jakob Carstens
Startup-Crowdfunding und Crowdinvesting: Ein Guide für Gründer
Mit Kapital aus der Crowd junge Unternehmen online finanzieren
2014, 192 S., 12 Abb.
Hardcover € 34,99 (D) | € 35,97 (A) | sFr 44.00 (CH)
ISBN 978-3-658-05925-5
Auch als eBook verfügbar
Bild: Coverabbildung des Buchs Startup-Crowdfunding und Crowdinvesting: Ein Guide für Gründer von Springer Gabler | © Springer
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