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Elektrofahrzeuge für die Städte von morgen

Das NRWCar als interdisziplinäres Designkonzept in einer virtuellen Stadtumgebung 2030

Wiesbaden, 19. Januar 2016

A_9783658084578.jpg © Springer„Die Elektromobilität wird kommen – wenn auch langsam und zuerst in Städten, in denen die Lebensqualität infolge der hohen Lärm- und Schadstoffbelastung abgenommen hat“, zeigt sich Heike Proff im Interview mit dem Wissensportal Springer Professional überzeugt. Viele der heute angebotenen Elektrofahrzeuge allerdings übersteigen nach Ansicht der Expertin noch deutlich die Preisbereitschaft der Käufer. Ziel des Projekts „Designstudio NRW“ sei es daher gewesen, eine „New Smart E-Mobility“ zu entwickeln, die bei Kundenanforderungen ansetzt und durch Designsprache und technologische Eigenschaften begeistert. In Zusammenarbeit von Betriebswirten, Psychologen, Designern, Stadtplanern und Ingenieuren wurde jetzt ein Fahrzeugkonzept in einer neuen Lade- und multimodalen Mobilitätsumgebung entworfen – das NRWCar als Designkonzept in einer virtuellen Stadtumgebung 2030. Die Ergebnisse dieser interdisziplinären Entwicklung eines Elektrofahrzeuges sind im Springer Gabler-Buch Elektrofahrzeuge für die Städte von morgen nachzulesen.

„In Deutschland kommen Elektroautos weiterhin nur mäßig an – denn viele der heute angebotenen Elektrofahrzeuge übersteigen nicht nur die Preisbereitschaft der Käufer, sondern gehen komplett am Kundenbedarf vorbei“, sagt Heike Proff. Nötig wären vor allem kleine innovative rein batterieelektrische Fahrzeuge im Einstiegssegment mit neuem Designentwurf – als Erstfahrzeuge für umweltbewusste und als Zweitwagen für innovationsorientierte frühe Käufer. Untersuchungen zeigten zudem, dass Hybridfahrzeuge im oberen Mittelklasse- und Oberklassesegment als Firmenwagen nachgefragt würden. Für beide potenziellen Nachfrager gebe es derzeit kein adäquates Angebot an Elektrofahrzeugen. Dabei forderten Stadtplaner, dass eine zukünftige urbane Mobilität stärker als bisher die Besonderheiten der Stadtstruktur berücksichtigt und unterschiedliche Lebensgewohnheiten und Mobilitätsbedürfnisse beachtet. Und auch betriebswirtschaftliche Studien zeigten, dass die Stadtbewohner mehr und mehr intelligente und individuelle Mobilitätskonzepte suchen: „Sie sind heute für neue Mobilitätsformen offener als noch vor 20 Jahren – das ist auch in großen Metropolen wie Berlin zu beobachten, wo der Autobesitz junger Menschen abnimmt, die intermodale Mobilität mit Öffentlichem Verkehr, Car-Sharing und Fahrrad aber überdurchschnittlich hoch ist.“

Angesichts des zunehmenden Verkehrs mit hoher und steigender Umweltbelastung und der daraus folgenden Minderung der Lebensqualität ist die Zeit reif für eine intermodale urbane Mobilität mit Elektrofahrzeugen, so die Herausgeberin weiter: „Die Elektromobilität reduziert lokal Emissionen und trägt erheblich zur Lärmreduzierung in Städten bei – Strom aus erneuerbaren Energien gewährleistet eine CO2-neutrale Mobilität.“ Damit die Elektromobilität Teil einer neuen Mobilitäts-, Energie- und Ressourcenpolitik werden kann, müsse aber noch einiges passieren. Denn Elektrofahrzeuge würden nur dann die Qualität der Mobilität verbessern, wenn sie neu entwickelt sowie auf die Städte von morgen ausgerichtet werden und den Kundenanforderungen entsprechen. Damit sie sich im Markt durchsetzen können, müssten Designer, Ingenieure, Stadtplaner, Betriebswirte und Psychologen zusammenarbeiten. Nur dann könnten nicht nur umweltbewusste und innovative frühe Käufer angesprochen werden, sondern auch zögerliche Käufer im Volumensegment. „Diese Anforderungen bestimmen den Entwurf des Elektro-Fahrzeugkonzepts NRWCar 2030 für die Städte und Kunden von morgen und den Test in der Car Clinic – dem Teststudio in der Automobilindustrie – im Rahmen des ‚Designstudio NRW‘“, so Heike Proff.

Professor Dr. Heike Proff hat den Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre & Internationales Automobilmanagement an der Universität Duisburg-Essen inne.

Professor Dr. Matthias Brand hält den Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie: Kognition an der Universität Duisburg-Essen.

Professor Kurt Mehnert ist Rektor der Folkwang Universität der Künste in Essen und lehrt dort am Lehrstuhl Strategie und Vision.

Professor Dr.-Ing. J. Alexander Schmidt ist am Institut für Stadtplanung und Städtebau der Universität Duisburg-Essen.

Professor Dr.-Ing. Dieter Schramm lehrt am Lehrstuhl für Mechatronik der Universität Duisburg-Essen.

Heike Proff | Matthias Brand | Kurt Mehnert | J. Alexander Schmidt | Dieter Schramm (Hrsg.)
Elektrofahrzeuge für die Städte von morgen
Interdisziplinärer Entwurf und Test im DesignStudio NRW
2016, 250 S.
Hardcover € 49,99 (D) | € 51,39 (A) | sFr 62.50 (CH)
ISBN 978-3-658-08457-8
Auch als eBook verfügbar

Bild: Coverabbildung des Buchs Elektrofahrzeuge für die Städte von morgen von Springer Gabler | © Springer Nature

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tel +49 611 7878 394 | karen.ehrhardt@springer.com

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