Mit Betriebskitas gegen den Fachkräftemangel
Warum Betriebskindergärten ein wichtiger unternehmerischer Erfolgsfaktor sind und was Unternehmen dabei beachten sollten, erklären Springer Gabler-Autoren
Wiesbaden, 25. November 2014
Kinderbetreuung ist in Deutschland ein gesellschaftspolitisches Thema. Dass die Schaffung von mehr Betreuungsmöglichkeiten hauptsächlich als Aufgabe des Staates gesehen wird, kritisiert Peter Buchenau im Interview mit dem Wissensportal Springer für Professionals: „Das staatliche Betreuungsangebot gerade für Kinder junger Eltern geht ziemlich am Markt vorbei.“ Der Unternehmensberater fordert Firmen daher auf, die Kinderbetreuung ihrer Mitarbeiter mit der Einrichtung von Betriebskindergärten selbst in die Hand zu nehmen. Kürzere Elternzeiten, sinkende Personalbeschaffungs- und Wiedereingliederungskosten, eine stärkere Identifikation und Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen sowie Imagegewinn seien nur einige der positiven Effekte, was eine aktuelle Studie des Centrums für soziale Investitionen und Innovationen (CSI) der Universität Heidelberg erst kürzlich belegt hat. Wie Unternehmen Betriebskindertagesstätten als unternehmerischen Erfolgsfaktor einsetzen und damit dem vorherrschenden Fachkräftemangel entgegen wirken können, zeigt Buchenau jetzt gemeinsam mit Christopher Moll und Axel Rosenkranz im gerade bei Springer Gabler erschienenen Fachbuch Chefsache Betriebskita.
„Oft müssen weite Wege gefahren werden, um die Kinder in den Kindergarten zu bringen, und die Öffnungszeiten der Kitas sind sehr eingeschränkt und unflexibel“, beschreibt Peter Buchenau den unzureichenden Status quo der staatlichen Kinderbetreuung. Unternehmen könnten mit eigenen Betriebskindergärten nicht nur Betreuungslücken schließen, sondern gleichzeitig ihre Mitarbeiter stärker an sich binden und im zunehmenden „War of Talents“ neue Fachkräfte für sich gewinnen. Die entstehenden Kosten seien zwar abhängig von Faktoren wie Standort, Bauweise und Gruppengröße, unterm Strich aber sei das Kosten-Nutzenverhältnis von Betriebskitas sehr gut: „Bereits mit geringem Budget kann das Unternehmen profitieren.“ Innerhalb von drei Jahren spiele eine gut geführte Einrichtung den „Return on Invest“ in der Regel ein. Denn das Unternehmen profitiere nicht nur von staatlichen Förderungen, sondern auch von geringeren Betriebskosten durch höhere Mitarbeiterzufriedenheit und einer Abnahme der Fluktuationsrate. Von einem Engagement in der Kinderbetreuung profitieren nicht nur große Unternehmen, so Buchenau weiter: „Auch für kleine und mittelständische Betriebe rechnet sich eine Betriebskita, zumal hier der Fachkräftemangel schon besonders heftig zuschlägt.“ Allerdings fehle derzeit noch die Unterstützung der Handwerkskammern und IHKs.
Bei der Gründung einer Betriebskita sollten Unternehmen nach Meinung des Autors einige Punkte beachten. Denn es gehe nicht um bloße Aufsicht und „Aufbewahrung“, sondern um qualifizierte Fürsorge, aktive Erziehung und begleitende Bildung der Kinder des Mitarbeiters als wertvollster Erfolgsfaktor: „Neben Platz, Raum, Engagement und genügend Kindern, ist natürlich die Betriebsbewilligung des Jugendamtes von zentraler Bedeutung.“ Darüber hinaus sollte sich der Betrieb um eine gut ausgebildete Kitaleitung bemühen, die idealerweise die Betreuungspädagogik mit den werteorientierten Zielen des Unternehmens in Einklang bringt. Unterstützung finden Unternehmen im vorliegenden Buch, das die Planung und Betreuung von Betriebskitas von der Ersteinschätzung und Machbarkeit über die Bedarfsermittlung bis hin zur ausführlichen Kosten-, Finanzierungs- und Personalplanung erklärt. Erfahrungsberichte aus realisierten Betriebskitas sowie eine Zusammenstellung wichtiger Kontaktadressen und Informationsquellen ergänzen pädagogische Konzepte und konkrete Beispiele zur Kosten-Nutzen-Abschätzung.
Peter Buchenau agierte mehrere Jahre als Krisenmanager für diverse Konzerne, und ist heute als Berater, Trainer, Redner und Coach tätig. Er hält einen Lehrauftrag an der Hochschule Karlsruhe und ist Referent an der HSG St. Gallen. Zurzeit leitet er als Interim Executive die Vertriebsabteilung der eibe GmbH, einer der Marktführer in der Bereitstellung von Kindergarteneinrichtungen und Spielplätzen.
Christopher Moll und Axel Rosenkranz fungieren als Ratgeber für die Planung, Ausstattung und Gestaltung von Kindergärten und Spielplätzen. Beide sind Teamleiter und Key Account Manager der eibe GmbH.
Peter Buchenau | Christopher Moll | Axel Rosenkranz
Chefsache Betriebskita
Betriebskindertagesstätten als unternehmerischer Erfolgsfaktor
2014, 186 S., 34 Abb. in Farbe
Hardcover € 19,99 (D) | € 20,55 (A) | sFr 25,00 (CH)
ISBN 978-3-658-03589-1
Auch als eBook verfügbar
Bild: Coverabbildung des neuen Buchs Chefsache Betriebskita von Springer Gabler | © Springer
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